Tagung (29.10.2024), Call for Papers (15.08.2024): All Electric Society - Vergangenheit und Zukunft
Tagung (hybrid)
29. Oktober 2024
Museum „Zeitreise Strom“ im Umspannwerk Recklinghausen, Uferstraße 2-4
Seit mehr als einem Jahrzehnt wird in Wirtschaftskreisen zunehmend die Vision der All Electric Society (AES) diskutiert. Hinter diesem Zukunftsbild steht nicht nur die begrifflich nahe liegende Idee, dass Elektroenergie global zur dominierenden Energieform werden soll, sondern auch dass diese CO2-neutral gewonnen wird. Damit ist die All Electric Society eng mit der Energiewende verbunden. Deren Ziel ist bekanntlich die längerfristige Realisierung einer Energieversorgung, die fast ausschließlich auf der Nutzung erneuerbarer Quellen beruht. Voraussetzung dafür ist der massive Ausbau der Strom-infrastruktur, vor allem der Übertragungs- und Verteilnetze. Zum Ausgleich des stark fluktuierenden Energieangebotes
muss der Netzausbau durch umfangreiche Speicherkapazitäten ergänzt werden.
In diesem Prozess kommen die großen Vorteile der Elektroenergie zum Tragen, nämlich leicht in großen Mengen transportierbar und einfach in alle anderen Energieformen umwandelbar zu sein. Durch sog. Power-to-X-Technologien kann Elektroenergie im Rahmen der Sektorenkopplung zur Erzeugung von Rohstoffen etwa für die chemische Industrie oder die Metallurgie genutzt werden, aber auch für die Herstellung von sog. Green Fuels für eine nachhaltige Mobilität, wo sich Elektroantriebe nicht oder noch nicht durchgesetzt haben. Insgesamt ist die All Electric Society eine globale Vision. Ziel ist weltweit die Menge an verfügbarer Energie massiv zu erhöhen, um somit allen Staaten und Regionen der Erde eine wirtschaftliche Entwicklung zu ermöglichen und gleichzeitig weltweit die CO2- Emissionen auf ein Minimum zu reduzieren. Dabei besteht die Hoffnung, dass die Energiekosten durch eine massive Elektrizitäts-gewinnung aus regenerativen Quellen sinken werden.
Der VDE-Ausschusses Geschichte der Elektrotechnik widmet sich in mehreren Tagungen verschiedenen Aspekten der All Electric Society. So stellt sich etwa die Frage, welche Vorläufer es für diese Vision gab. Weiterhin kann die Begriffsgeschichte betrachtet werden. Dabei sind auch Debatten über das Für und Wider sowie die darin involvierten Personen interessant. So wird oft auf Roland Bent, langjähriger Technik-Vorstand der Phoenix Contact und von 2015 bis 2022 Vorsitzender der DKE verwiesen. Welche weiteren Pioniere können benannt werden und welche Beiträge haben diese geleistet? Auf der technischen Ebene sind Entwicklungen neuer Lösungen, etwa für die effiziente Stromerzeugung aus regenerativen Quellen, für die Speicher oder auch für Power-to-X-Prozesse, interessante Themen. In den Blick genommen werden können ebenso moderne Nutzungstechnologien, wie Wärmepumpe, Elektromobilität oder die Wasserstoffwirtschaft im übergreifenden Sinne.
Da die Vision der All Electric Society eine Vielzahl von Transformationen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft einschließt, sollen auch politische Rahmenbedingungen, gesellschaftliche Weichenstellungen ebenso im Fokus stehen wie wirtschaftliche Prozesse oder neue Geschäftsmodelle für marktfähige Produktion und Dienstleistungen.
Die Vorträge sollten 20 min. dauern mit anschließender 10 min. Diskussion. Bitte senden Sie ihren Beitragsvorschlag (max. 300 Wörter) und kurze biographische Angaben zu Ihrer Person in einer Datei bis zum 15.08.2024 an den Tagungsleiter, Dr. Frank Dittmann. f.dittmann@deutsches museum.de
Weiterer Ansprechpartner
VDE (Ausschuss „Geschichte d. Elektrotechnik“)
Michael Schanz,
michael.schanz@vde.com
Tel. 069 6308-303
Mobil 0175 9365207