Besichtigung Pumpwerk
VDE RHEIN-RUHR / Werner Ratajczak
21.11.2022

Besichtigung Pumpwerk Oberhausen AKE (Abwasser-Kanal-Emscher)

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VDE Rhein-Ruhr e.V.

am 08. und 10.11.2022

Pumpwerk AKE
VDE RHEIN-RUHR / Werner Ratajczak

Zwei Gruppen mit jeweils 15 Teilnehmern an zwei verschiedenen Tagen hatten die Möglichkeit, das Pumpwerk Oberhausen des AKE mit Führungen zu besichtigen.

Bei idealer Witterung an beiden Tagen (08. und 10.11.2022) wurden zunächst die Außenanlagen von der Aussichtsplattform her gezeigt und erläutert. Der hauptsächliche Teil des Pumpwerkes ist im zylinderförmigen Pumpschacht (ca. 50 m Durchmesser und ca. 50 m tief) unterirdisch untergebracht.

Pumpwerk 2
VDE RHEIN-RUHR / Werner Ratajczak

Der Betriebsleiter des Pumpwerkes, der die erste Gruppe durch das Pumpwerk führte, wies auf die Redundanz der Anlagenteile hin, von der Einspeisung der elektrischen Energie bis hin zu den Pumpen und Schaltanlagen.

Die redundanten Komponenten sind spiegelgleich angeordnet, was auch an den oberirdischen Bauelementen erkennbar ist. Unterirdisch sind sie räumlich und hydrotechnisch strikt voneinander getrennt. Als Landmarke ist das Pumpwerk in der Niederrheinischen Landschaft weithin an der leuchtendgrünen Farbgebung zu erkennen.

Die genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen für das Projekt AKE waren mit dem Beginn der Bauarbeiten alle erfüllt. Diese planerische Großaufgabe und die Durchführung des Gesamtprojektes war das zentrale Thema der Führung durch die Anlage am zweiten Veranstaltungstag.

Der AKE entsorgt die Abwässer des Ruhrgebietes auf einer Länge von 51 km unterirdisch und ersetzt damit zwischen Dortmund und Dinslaken den Emscherfluss als oberirdischen Abwasserkanal. An seinen drei Pumpstationen (Gelsenkirchen, Bottrop, Oberhausen) wird das Schmutzwasser immer wieder angehoben, um mit einem Gefälle von 1,5 m auf 1000 m von einer Pumpstation zur anderen zu fließen. Ohne die Pumpstationen würde der AKE ca. 75 m unterhalb der Rheinsohle enden. In der Pumpstation Oberhausen wird das Schmutzwasser des durch das Emschertal verlegten Abwasserkanals aus ca. 40 m Tiefe auf Oberflächenniveau befördert. Dazu benötigt man bis zu zehn (2x (4+1)) Pumpen, deren Elektromotoren mit Hochleistungselektronik gesteuert werden. Die Förderleistung der Pumpen beträgt bis zu 16,5 m³/s. Ab der Pumpstation Oberhausen fließt das Schmutzwasser in zwei Rohren mit Kastenprofil dem Klärwerk Emschermündung zu. Von diesem Klärwerk aus ist das gereinigte Abwasser der offene Emscherkanal, der dann wieder als Emscherfluss an der neu gestalteten Emschermündung bei Dinslaken/Voerde seit dem 09.11.2022 seinen Weg mäandernd in den Rhein findet.

Zum Ausklang dieser Veranstaltung der VDE SG kehrten die Teilnehmer an den Führungen, beeindruckt von der Leistung der Planer, Ingenieure und Architekten, zum regen Meinungsaustausch bei einem Mittagessen ein.