Am Donnerstag, dem 23.10.14 hatten wir Glück: Der Verein RuhrtalBahn, der Reisen mit historischem Wagenpark organisiert, hatte unseretwegen einen eigenen Termin angesetzt, da der planmäßige schon ausgebucht war. So konnten wir 42 VDEer denn geradezu familiär in einem Schienenbus ganz für uns fahren; die übrigen Gäste füllten den zweiten Wagen. Schon diese Wagen waren diese Exkursion wert.
Im Schienenbusverkehr setzt RuhrtalBahn den „Uerdinger Schienenbus“ ein. Als Retter der Nebenbahnen ist er auch noch vielen Eisenbahnfans ein Begriff. Dank der Verwendung vieler Komponenten aus dem Omnibusbau konnten mit dem Schienenbus ein wirtschaftliches und kostengünstiges Fahrzeug in den 50- und 60er Jahren auf die Schienen gestellt werden. Damals für eine Nutzungsdauer von 15 Jahren konzipiert, fahren drei Busse 45 Jahre später für die RuhrtalBahn immer noch. Der 1961 gebaute Motorwagen, der 1960 gebaute Steuerwagen und der Beiwagen von 1956 werden zu Recht als nostalgische Fahrzeuge bei der RuhrtalBahn eingesetzt. Für unsere Extrafahrt wurde allerdings der Beiwagen nicht gebraucht.
Unsere Route führte von Bochum-Dahlhausen über Essen und Duisburg nach Moers und dann über Oberhausen, Wanne-Eickel (!), Bochum und Witten zurück ins Ruhrtal, wo wir über Hattingen wieder Dahlhausen erreichten. Spezielle Höhepunkte außer der Fahrt, die über normale Strecken, aber auch – insbesondere im nördlichen Ruhrgebiet – über Industriegleise und – im Süden, im Ruhrtal – über Museumsbahnen führte, waren die beiden Halte im Weltkulturerbe Zeche Zollverein (etliche Besichtigungsmöglichkeiten) und an Burg Hardenstein.
Fürs leibliche Wohl wurden die Halte nicht benötigt, darum kümmerte sich während der Fahrt das freundliche Begleitpersonal, das uns auch mit ausführlichen Informationen zu den Gegenden versorgte, die wir durchfuhren.
Mit interessantem Wissen versehen und bestens gelaunt verließen wir nach ca. 6 Stunden unsere Nostalgiegefährte, um in der anbrechenden Dämmerung nach Hause zu fahren.