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Tomographie Workshop 04.05. und 22./23.05.2024 in Krefeld

Tomographie2
Peter Klauth

Den Ausdruck „ich war in der Röhre“ kennt jedes Kind von seinen Eltern, Angehörigen oder Gleichaltigen und doch weiß nicht jedes Kind was genau dahinter steckt. Durch Teilnahme an der im folgenden beschriebenen Maßnahme ändert sich das.

Informationen über für uns unsichtbare und verborgene Strukturen im Körperinneren sind schwer zu bekommen, weil sie von außen nicht sichtbar sind. Der Weg zu diesen Information führt über physikalische Verfahren, deren Prinzipien wie Magnetismus und Strahlung in der Schule zwar vermittelt werden, die aber in der konkreten Anwendung eines MRT oder CT erheblich komplizierter sind.

Begreifen funktioniert über Haptik und Erfahrung, also müssen Schülerinnen und Schüler (SuS) Zugriff auf diese Technologien bekommen und eigene Proben untersuchen dürfen. Bedingt durch den Vorrang der Patientenversorgung gegenüber Bildungsaufträgen ergibt sich daher der Besuch in einem Tomographiezentrum an einem Samstag. Die weitere Bearbeitung der erzeugten Informationen erfolgt dann an Wochentagen an der Hochschule Niederrhein in Krefeld.

In der vorliegenden Maßnahme lernen die teilnehmenden SuS die Grundprinzipien der beiden hauptsächlich in der Praxis angewendeten Tomographieverfahren, das des MRT und das des CT, kennen. Um sicher zu stellen, dass Basiswissen über Magnetismus und Strahlung vorhanden ist, richtet sich der Workshop an Teilnehmende ab der Jahrgangsstufe 9 an Gesamtschulen und Gymnasien.

Die Erzeugung von Schichtbildern mittels der oben genannten Tomographieverfahren ist die Vorstufe für weitere Untersuchungen. Dabei werden die erzeugte Bilder verarbeitet und auf 3D-Druckern ausgedruckt. So entstehen aus digitalen Vorlagen analoger Exponate oder aus unsichtbaren Strukturen des Körperinneren analoge und begreifbare Objekte.

Nach Durchführung der Maßnahme sind die SuS in der Lage, beide Verfahren anderen SuS zu erklären und eigene Bilder von ihren Exponaten auszuwerten. Sie haben gelernt, Schichtbilder zu 3D-Objekten zusammen zu setzen und diese 3D-Objekte im CAD zu bearbeiten. Sie haben die Grundzüge des 3D-Drucks (FDM und SLA) kennen gelernt und ihre Exponate und die gescannten Körperstrukturen der Versuchspersonen ausgedruckt.

Die beschriebene Maßnahme hat das Ziel, komplizierte medizinische Bildgebungsverfahren für die SuS erfahrbar und erfaßbar zu machen. Dadurch soll das Interesse für medizinische Berufe unterschiedlichster Art geweckt werden, vom der Ausbildung zu(r/m) medizinische(n) radiologisch(en) Assistent*in über Berufe der Medizintechnik für tomographische Verfahren bis hin zum Beruf der/des Radiolog*in. Die so geschulten SuS können dann in der Schule auf nachhaltige Art und Weise jüngeren SuS die erlernten Verfahren anhand der eigenen Exponate vermitteln und für eine nachhaltige Verbreitung des Wissens aus der beschriebenen Maßnahme sorgen. Der VDE Rhein-Ruhr e. V. (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.) unterstützt finanziell die Maßnahme, ebenso das ZDI Krefeld (https://kremintec.de/), die Hochschule Niederrhein (HSNR) stellt ihre Infrastruktur und Dozenten zur Verfügung, ebenso das medizinische Versorgungszentrum Gelderland.

Prof. Dr. Markus Schwarz

Bilder vom Workshop